In diesem Abschnitt richte ich mich vor allem an Einsteiger und Quereinsteiger im Bereich Virtualisierung. Fortgeschrittene Nutzer können diesen Abschnitt gerne überspringen. Das Thema ist teilweise schwer in Worte zu fassen, aber ich habe mir im Folgenden zur Aufgabe gemacht, das Thema so klar und verständlich wie möglich zu erläutern. Zur Verdeutlichung habe ich noch eine kleine Grafik zur Verfügung gestellt, denn wie sagt man so schön „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“!

Nicht virtualisierte Umgebung / physische Server

Grafik_Virtualisierung

Virtualisierte Umgebung

Unter Virtualisierung versteht man das Bereitstellen von vollwertigen Systemen ohne dafür einen speziellen physischen Host zu verwenden. Auf einem Host, der als Hypervisor eingerichtet ist, können sich somit mehrere Systeme, die unabhängig voneinander laufen, die Ressourcen teilen. Der entscheidende Vorteil liegt aber darin, dass das virtualisierte System gar nicht „merkt“, dass es virtualisiert wurde und funktioniert wie ein physisches System.

Am Besten erkläre ich dies anhand eines vereinfachten Beispiels:

Die Firma XY besitzt vier physische Server die sich im Keller im Serverraum befinden. Die Firma hat einen SQL Server, Printserver und einen Fileserver. Es laufen somit drei tatsächliche an den Strom angeschlossene Maschinen.

Die neue Lösung sieht vor, die Hardware auf ein Minimum zu reduzieren. Alle vier Server laufen bisher auf lediglich 20 % Auslastung, verbrauchen verhältnismäßig viel Strom und sind obendrein noch echte Platzverschwender. Zudem sind die Datensicherungen aufwendig und das Netzwerk lahmt, da die Sicherungen von den Servern ins Netzwerk übertragen werden.

Hier kommt die Virtualisierung ins Spiel. Bei der Virtualisierung werden die einzelnen Server nun von der physischen Ebene auf die virtuelle Ebene verlagert. Das heißt, dass die Systeme logisch „jedes für sich zuständig“ bleibt und somit komplett unabhängig von den anderen Systemen läuft. Dies können Sie auch der oben genannten Grafik hierzu entnehmen. Einfach ausgedrückt bedeutet dies „statt drei Stromsteckern nur noch einer“. Natürlich ist diese Thematik noch wesentlich größer. Dieser Blogeintrag soll Ihnen nur verdeutlichen was sich hinter der Begrifflichkeit überhaupt verbirgt!

Unter „Hypervisior“ versteht man die Software bzw. das System das für die Virtualisierung verantwortlich ist. Wir unterteilen die Virtualisierungstechnologie in zwei Bereiche:

Typ 1 – Bare Metal

Hier arbeitet der Hypervisor direkt auf der Abstraktionsschicht. Die Hardwareabstraktionsschicht kann direkt auf die Hardware zugreifen. Das bedeutet das in der sogenannten HAL (Hardware Apllication Layer) wie es auf englisch so schön heißt der komplette Zugriff auf die Hardware erfolgt. Bei einer Bare-Metal Virtualisierung fungiert der Hypervisior zugleich als HAL und kann somit direkt mit der Hardware kommunizieren ohne dafür ein Gastbetriebssystem zu benötigen.  Dieser Typ der Virtualisierung hat durch den direkten Zugriff auf I/O-Geräte eine hohe Performance und ist fehlerunfälliger gegenüber der Typ-2 Virtualisierung.

Typ 1 – Hosted

Beim Typ-2 der Virtualisierung wird der Hypervisior auf dem Betriebssystem installiert und dort als „Software“ ausgeführt. Das bedeutet das die Hardwaresteuerung des Hypervisiors vom Host-Betriebssystems übernommen. Da hier kein direkter Zugriff auf die Hardwarekomponenten erfolgt sind hier geringere I/O-Durchsätze und eine schlechtere Performace gegenüber der Bare-Metal Virtualisierung. Zudem ist man hier „abhängig“ vom Host-Betriebssystem.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen anhand dieses Beispiels die Virtualisierung veranschaulichen. Sollten Sie dennoch Fragen haben, können Sie mich gerne über das Kontaktformular auf dieser Website kontaktieren. Alternativ kann ich Ihnen noch das Buchen eines günstigen Webinars empfehlen, welches sich mit diesem Thema nochmals detailliert in der Praxis beschäftigt.

Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nicht alle Virtualisierungslösungen hier auflisten kann. Dies ist nur ein Auszug der mir bekannten Hersteller/Software:

Liste bekanntester (Typ-1-Hypervisor)

  • VMware vSphere / ESXi
  • Microsoft Hyper-V Server
  • Xen / Citrix XenServer
  • Red Hat Enterprise Virtualization (RHEV)
  • KVM
  • Oracle VM

Liste bekanntester (Typ-2-Hypervisor)

  • VMware Workstation/Fusion/Player
  • Microsoft Virtual PC
  • Oracle VirtualBox
  • Parallels Desktop